Über den Innovationstreiber Telekommunikation, den Megatrend Nachhaltigkeit und was Wohnen wirklich ausmacht
Im Gespräch mit Michael Jungwirth
Mitglied der Geschäftsleitung von Vodafone Deutschland, Public Affairs - Profi und leidenschaftlicher Rennradfahrer
Vodafone ist im Vergleich zum Mitbewerb gut durch die Corona-Krise gekommen. Durch die Übernahme von Unitymedia wurde das Geschäft weiter ausgebaut. Was ist das Erfolgsrezept?
Die Coronakrise war auch für uns eine Herausforderung. Zum einen, weil von einem Tag auf den anderen fast alle 16.000 Kollegen ihre Arbeit ins Home Office verlagerten – und wir das Unternehmen quasi von zu Hause aus steuerten und betrieben. Zum anderen, weil Corona unsere Netze zum Glühen brachte. Der Datenverkehr stieg rasant – weil fast ganz Deutschland ins Home Office ging. Aber: Wir haben die Netze stabil und damit Deutschland am Laufen gehalten. Das hat viel Kraft gekostet, aber sich am Ende ausgezahlt. Für unser Unternehmen und für Deutschland.
Du bist seit fast 20 Jahren in der Telekommunikationsbranche. Was waren in dieser Zeit für dich die größten Innovationen?
Es waren vor allem zwei – und beide haben wir als erste auf den Markt gebracht. Da war das Glasfaserkabel, das wir in den letzten Jahren zur Gigabittechnologie aufgerüstet haben. Mittlerweile versorgen wir fast 2/3 Deutschlands mit Gigabitgeschwindigkeiten und haben Deutschland tatsächlich ins Gigabitzeitalter geführt. Und da war 5G: Auch diese neue Mobilfunktechnologie brachten wir als erste auf den Markt – mit Gigabitgeschwindigkeiten aus der Luft. Heute sind wir double Giga, wie ich immer sage. Dadurch sind wir die letzten Jahre auch Wachstumsführer in Deutschland gewesen, was mich als Österreicher besonders stolz macht.
Bei Vodafone bist du unter anderem für den Bereich Sustainability verantwortlich und hast wesentlich zur Einführung eines Eco Ratings in der Telekommunikationsbranche beigetragen. Wie lebst du persönlich Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit ist mir sehr wichtig – im Beruf wie auch im Privatleben. Bei Vodafone versuchen wir, Digitalisierung immer grüner zu machen. Schon heute betreiben wir unsere Netze mit grünem Strom, haben Plastik in unseren Büros und Kantinen den Kampf angesagt und arbeiten an immer neuen Nachhaltigkeitsprojekten. Privat versuche ich, so viel wie möglich mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu erledigen. In Düsseldorf, wo ich unter der Woche lebe, habe ich zum Beispiel gar kein eigenes Auto. Alles fängt im Kleinen an, wenn es mal groß werden will.
Wenn man beruflich soviel unterwegs ist wie du – was genießt du an deinem zu Hause besonders?
Die Zeit mit meiner kleinen Tochter Charlotte. Wenn ich mit ihr etwas unternehme, sind die Themen des beruflichen Alltages ganz weit weg und ich kann wirklich entspannen und abschalten. Aber sicherlich auch eine Immobilie zu haben die gemütlich und wertig ausgestattet ist. Ein Garten inklusive Griller ist für mich ganz besonders wichtig zumal wir öfter Gäste am Wochenende haben. Auch auf den Weinkühler möchte ich keinesfalls verzichten.
Wie sieht dein persönlicher Wohntraum aus – am Meer, am See, in den Bergen, in der Stadt?
Jedenfalls in der Stadt. Ehrlicherweise habe ich den bereits ziemlich realisiert. In einem der westlichen Randbezirke Wiens. Viel grün und trotzdem zentral und gut angebunden. Ich bin innerhalb von 30min im ersten Bezirk. Rundherum schnell zu erreichend Gastronomie und Freizeiteinrichtungen auch für Kinder. Meine Familie und ich fühlen uns da sehr wohl. Gern würden wir uns aber irgendwann etwas an einem See zulegen. Never say never!
Lieber Michael, vielen Dank für das Gespräch!
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